Ein grünes Klassenzimmer in Niederbiel

In der Niederbieler Grundschule ist manches anders – das fängt beim Ganztagsangebot an und hört bei eigenen Lernbüros für die Kleinen noch nicht auf. Nun können die Jungen und Mädchen auch noch draußen an der frischen Luft unterrichtet werden. Möglich machen das Garnituren aus Holz, die an zwei Plätzen aufgestellt wurden. Die Kosten für das Mobiliar für die Klassenzimmer im Freien i.H.v. 15.000 Euro hat die Christliche Stiftung Solms (jetzt: Stiftung Herzensprojekte Solms) übernommen.

Wie es dazu kam? Frank Inderthal, der auch Bürgermeister der Stadt Solms ist, berichtet hier als Vorstand der Stiftung davon, dass „eine größere Spende“ eingegangen sei. Sie stammt von Manfred Kraus, der heute in Norwegen lebt und seine Kindheit und Jugend in Niederbiel verbracht hat. Die Spendensumme sollte zweckgebunden für Niederbieler Kinder ausgegeben werden, so die Bedingung. Und so wurde der Kontakt mit der Grundschule aufgenommen, und die Klassenzimmer im Freien konnten geplant werden. Drei Klassen können nun gleichzeitig draußen unterrichtet werden.
15.000 Euro haben die drei Garnituren gekostet. Den doch recht hohen Preis erklärt der Niederbieler Rektor Horst Hack damit, dass zum einen Holz erheblich teurer geworden ist, und dass es sich hier um sibirische Lärche handelt, die besonders gut der Witterung stand hält, da sie über eine natürliche Schutzschicht verfügt. Bei guter Pflege dürften also viele Jahrgänge etwas von den Tischen und Bänken an der Grundschule haben. Natürlich können sich die Kinder auch in den Pausen dort niederlassen. Manche Kinder sind zehn Stunden an unserer Schule. Da muss es auch Möglichkeiten zum Abschalten geben, erklärt Hack.
Der Grundschulleiter verweist auf viele Vorteile der Neuanschaffung: Wir sind als Schule eine soziale Begegnungsstätte und wir möchten Transparenz bieten. Dazu tragen die Klassenzimmer im Freien bei.
So habe man sich an der Grundschule auch bewusst gegen einen Zaun entschieden. Hack betont noch, dass die Klassenzimmer im Freien gerade auch an heißen Tagen angenehm sind. Gerade dann herrscht unter den Bäumen ein angenehmes Klima. Eine Kastanie, eine Linde, ein Ahorn und ein Walnussbaum spenden den Schatten.
Und so sagt auch Konrektorin Michaela Benning:
Es hat sich erwiesen, dass das Lernen im Freien gesundheitsfördernd ist. So schlagen wir viele Fliegen mit einer Klappe.
Abgelenkt seien die Kinder draußen im Übrigen nicht mehr als auch im Klassenraum. Benning berichtet, dass die Kinder vielmehr bei den ersten Unterrichtsstunden an der frischen Luft sehr konzentriert und mit großer Freude gelernt hätten.

Testauszüge aus Bericht von Verena Napiontek aus der WNZ am 20.06.2023
Bild: WNZ vom 20.06.2023 In Niederbiel wird jetzt draußen unterrichtet